01.02.2017 – Dropkick Murphys – Hannover, Swiss Life Hall

Boston-Power in der Swiss Life Hall in Hannover
Es ist schon fast zur Tradition geworden und so statteten die Dropkick Murphys auch in diesem Jahr einen Besuch in der Landeshauptstadt ab. So stiegen neben Skinny Lister aus London auch die Hardcore-Legenden Slapshot aus Bosten, Massachusetts, mit in den Tourbus. Außerdem war auch ihr neues Album „11 Short Stories of Pain & Glory“ mit an Bord.
Der Abend begann schon früh mit Skinny Lister. Leider befand sich zu dem Zeitpunkt erst ein kleiner Teil der 4.500 Besucher in der Halle. Die Englische Folk-Band um Frontfrau Lorna Thomas gab alles um unter den wenigen Fans etwas Stimmung aufkommen zu lassen. Alle Versuche waren leider vergeblich, was am heutigen Tage sicher nicht an der Band lag.
Als nächstes durften die Hardcore-Legenden von Slapshot auf die Bühne. Immer wieder versuchte Jack Kelly das heute sehr schwer in Stimmung zu bringende Publikum zu animieren. Leider folgten nur wenige Hannoveraner dem Frontmann und ließen sich von der Musik mitreißen. Auch hier lag es keineswegs an den Hardcore Punks aus Boston, die trotzdem eine gute Show auf die Bretter legten.
Um 21:45h ging es endlich los. Aus den Boxen ertönte – wie üblich – Sinéad O’Connor’s The Foggy Dew. Nun fanden auch die letzten Zuschauer den Weg vor die Bühne und es stand einem Abend mit viel Bier und einer gehörigen Portion Folk-Punk aus Bosten, Massachusetts, nichts mehr im Wege. Schon nach den ersten Songs richtete sich Frontmann Al Barr in fast akzentfreiem Deutsch an das Publikum: „Meine Mutter hat mir gesagt: ‚Alexander, wenn du in Deutschland bist musst du auch auf der Bühne Deutsch sprechen! ‘“ – und das tat er auch. Als Sohn einer Deutschen habe er auch noch viel Verwandtschaft in Süddeutschland, die er oft besuche, erklärte er weiter. So wurden viele Ansagen auf Deutsch direkt ans Publikum gerichtet.
Die Setlist des Abends war eine gesunde Mischung aus alten Klassikern und einigen neuen Songs vom aktuellen Album. Aber wie schon die anderen Bands im Verlauf des Abends feststellen mussten, hatte das Hannoveraner Publikum heute nicht seinen besten Tag erwischt. Und so brauchten auch die „Murphys“ ungewohnt viele Anläufe um die Menschen vor der Bühne mitzureißen. Erst mit „Rose Tattoo“ war endlich die Stimmung zu spüren, die man von Konzerten der Dropkick Murphys gewohnt ist: Es folgte mit „I’m Shipping Up to Boston“ der wohl bekannteste Song der Band und auf einmal konnte Hannover Stimmung machen. Leider war es schon fast zu spät. Nach einer kurzen Pause gab es noch einmal einige Zugaben, ehe das Konzert nach guten 90 Minuten ein Ende fand.
Alles in Allem war es ein solider Abend mit drei großartigen Bands und einem Publikum, was zum Ende doch noch aufgetaut ist. Trotzdem: Hannover, das kannst du besser!