Rock am Ring 2023 – Tag 1
Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Mit 21 Grad und wolkenlos startet Rock am Ring am vergangenen Freitag am Nürburgring. Das dreitägige Festival, welches mit rund 70.000 verkauften Tickets dieses Jahr nicht ausverkauft ist, hat wohl an musikalischer Abwechslung nie mehr zu bieten gehabt als in 2023. Ob HipHoper, Rocker, Punker oder Crossover, hier ist für jeden etwas dabei.
Es beginnt am Freitagmittag mit Flogging Molly auf der UTOPIA STAGE. Der Platz ist gut gefüllt, kein Anschein von „nicht ausverkauft“, bis weit hinter dem zweiten Wellenbrecher tummeln sich die Fans bereits zur frühen Rock am Ring Stunde.
Etwas urbaner geht es weiter auf der ORBIT STAGE, dort spielen direkt im Anschluss die Band Friends Don’t Lie aus Frankfurt am Main. Die Newcomer Band hatte über einen Bandcontest den Slot bei Rock am Ring gewonnen und konnten so ihren vierten Auftritt der Bandgeschichte direkt auf dem deutschlandweit bekannten Festival feiern.
Mehnersmoos ziehen tausende vor die MANDORA STAGE und verpassen ihnen mit Drei Uhr Nachts den Ohrwurm fürs Wochenende. Bei 20cm ließ sich das Publikum nicht nehmen, vor der Bühne um die Wette zu rudern.
Direkt im Anschluss wohl ein Highlight für viele in Form von Limp Bizkit. Optisch kaum wiederzuerkennen, holt Fred Durst die Menge mit den bekannten Songs Rollin, Behind Blue Eyes und My Generation ab. Der kurzzeitige Ausfall der Tonanlage fiel zwar auf, konnte dem Auftritt der Band aber nichts antun. Mit Take A Look Around und Breaks Stuff schließen die Amerikaner ihr Set und geben die Bühne frei für den Umbau zu Rise Against.
Und hier scheiden sich das erste Mal die Geister unserer Redaktion, wir lassen Rise Against ihr sicherlich einwandfreies Set spielen und wandern zurück zur MANDORA STAGE wo die Giant Rooks ihr zweites Konzert bei Rock am Ring spielen.
Ungewöhnlich leer müssen die Jungs aus Hamm ihr Set beginnen. Sänger Fred lässt sich von einigen Lücken im Publikum aber nicht aus dem Konzept bringen und ist sichtlich begeistert von den anwesenden Fans. Mit Watershed, Wild Stare & Morning Blue sind die Hits vertreten, aber auch neuer Stoff ist dabei. Mit For You stellt die Band exklusiv eine erste Kostprobe für das neue Album, welches im kommenden Jahr erscheinen soll, vor.
Eines der Highlights des gesamten Festivals dürfte wohl der Auftritt der Foo Fighters am Freitagabend sein. Die einzige Deutschlandshow (neben Rock im Park) und der erste Live-Auftritt in Deutschland ohne den 2022 verstorbenen Schlagzeuger Taylor Hawkins. Vor der UTOPIA STAGE dürften sich um 22:45 Uhr nun fast alle Festivalbesucher tummeln.
Die Lichter gehen aus und die Gitarren zu All My Life tönen über den Nürburgring. Die Menge ist sofort am Start und feiert weiter die all time favourites der Band. Runde zwei Stunden werden die Fans mit Hits wie Pretender, Walk und These Days verwöhnt. Auch der Schlagzeuger Josh Freese scheint von der menge angenommen zu werden. Dave Grohl holt als weiteres Highlight seine Tochter Violet auf die Bühne und singt mit ihr gemeinsam den Song Shame Shame.
Als Widmung für seinen verstorbenen Freund Taylor Hawkins spielt die Band den Song My Hero. Zum Abschluss kommen die beiden Hits Best Of You und Everlong.
Und wer jetzt noch Luft, Lust 6 Laune hat beeilt sich um Apache 207 auf der MADORA STAGE als Late Night Special zu sehen. Sicher ein eher ungewöhnlicher Act für ein Rockfestival, zieht Apache die Massen aber dennoch an. Das Bühnenbild eine Tankstelle und ein echter Mercedes. Auch wer nur auf den Hit Komet hoffte, welcher erst ganz am Ende des anderthalbstündigen Sets gespielt wird, kam auf seine Kosten.
Roller, 200 km/h und Breaking Your Heart machen ordentlich Stimmung. Doch auch die eher unbekannteren Songs holen das breite Publikum ab.
Tag eins ist rum, verging wie im Flug und ließ die Vorfreude auf das restliche Festivalwochenende steigen.