03.06.2017 – Rock am Ring – Tag 2 – Nürburgring

Es geht weiter am Nürburgring.
Nach der Aufregung um die Unterbrechung des Festivals am Freitagabend aufgrund einer terroristischen Gefahrenlage, begann der Samstag mit einer Pressekonferenz um 11 Uhr im Mediacenter. Neben Marek Lieberberg nahmen auch der Innenminister von Rheinland-Pfalz Roger Lewentz, der Polizeipräsident Wolfgang Fromm und der Leiter des Einsatzes Christoph Semmelrogge, an der Pressekonferenz teil. Es wurde noch einmal ausführlich über die Gründe und den Ablauf der Evakuierung berichtet. Die wichtigste Aussage der PK war aber, dass das Festival fortgesetzt wird.
Die Öffnung des Geländes verzögerte sich zwar um ca. eine Stunde, der Spielbetrieb sollte dennoch planmäßig beginnen. Marek Lieberberg berichtete außerdem, dass sein Sohn André bis in die Nacht versucht hat mit dem Management von Rammstein eine Lösung zu finden, den Auftritt noch nachzuholen. Leider war das aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Man versucht eine Lösung für das kommende Jahr zu finden. Der unterbrochene Auftritt der Broilers sollte aber fortgesetzt werden und so bekamen die Düsseldorfer noch einmal 60 Minuten Zeit.
Um 15:00 Uhr hatten die Donots erst einmal ihren Auftritt auf der Centerstage. Bekanntermaßen ist es egal zu welcher Uhrzeit auf welcher Bühne die Ibbenbürener spiele, denn es wird trotz früher Spielzeit voll. Auch dieses Jahr wieder benötigte Ingo Knollmann nur wenige Minuten, um aus dem wartenden Publikum einen tanzenden Mob zu machen. Mehrere Zehntausend Besucher haben sich schon vor der Centerstage angesammelt. Mit dem Motto „jetzt erst Recht“ wurde nicht nur die Marschrichtung des gesamten Tages vorgegeben, sondern auch nochmals die klare Positionierung der Band. Die 50 Minuten Spielzeit gingen wie immer viel zu schnell vorbei und schon stand die nächste Band in den Startlöchern.
Die Kanadier von Sum 41 machten einfach genau da weiter, wo die Donots nur wenige Minuten zuvor aufhörten. Es gab also keine Verschnaufpause für die Fans und so wurden Hit um Hit, wie Underclass Hero, The Hell Song, In Too Deep oder Still Waiting, zum Besten gegeben.
Leider konnte die gute Stimmung dieses Mal nicht an den nächsten Act weitergegeben werden. Mit Daniel Wirtz stand zwar eine Größe der deutschen Musikszene auf der Bühne, mitreißen konnte er die Massen leider nicht. Ob es an der nicht vorhandenen Bewegung auf der Bühne, der Show an sich oder es einfach nicht sein Tag war, ist schwer zu sagen.
Wie schon auf der Pressekonferenz gesagt, duften die Broilers heute nochmals für eine Stunde auf die Bühne, um dort weiterzumachen, wo sie gestern gezwungenermaßen aufgehört haben. Sie griffen die „jetzt erst Recht“-Einstellung der Donots weiter auf und gaben in der Stunde, die die bekommen haben nochmal alles. Die Fans waren auch wieder wach und so konnte die Party einfach weitergehen.
Für die letzten beiden Acts des Tages auf der Centerstage setzten die Veranstalter nochmal auf geballte Erfahrung. Zusammen kommen die Beatsteaks und Die Toten Hosen nun auf 15 Auftritte. Für beide Bands ist Rock am Ring und ganz speziell der Nürburgring eine Art Wohnzimmer, was immer wieder betont wurde. Aber zu erste durften die Beatsteaks auf die Bühne. Gerade ganz frisch das neue Album „Yours“ angekündigt, hatten die Berliner natürlich auch schon den ein oder anderen neuen Song mit im Gepäck. Wie auch nicht anders zu erwarten, hatte Arnim Teuteburg-Weiß sein Publikum schon von der ersten sekunde an im Griff. Wieder einmal ein Auftritt, den sowohl Band als auch Publikum so schnell nicht vergessen werden.
Sie gehören schon zum Rock am Ring Inventar und gaben Marek Lieberberg vor ein paar Jahren eine lebenslange Auftrittsgarantie. Die Toten Hosen zog es bereits zum achten Mal in die Eifel. Aber trotzdem ist jeder Auftritt wieder etwas ganz Besonderes. Dieses Jahr hatten Andi, Breiti, Campino, Kuddel und Vom ihr brandneues Album „Laune der Natur“ im Gepäck und spielten auch am Ring eine gute Handvoll neuer Songs. Zu den Düsseldorfern muss man nicht viel sagen, denn sie gehören zu den größten und erfolgsreichsten Bands der Republik. Man hat es ihnen in jeder Sekunde angesehen, wie viel Spaß sie auch nach 35 Jahren auf der Bühne immer noch haben. Ein würdiger erster Headliner am zweiten Abend.
Einen schweren Stand hatten unterdessen die Beginner, die auf der Creater Stage aka. Alternastage parallel spielten. Doch trotz der „Hosen“ auf der Hauptbühne, war der Platz vor der Alternastage sehr gut besucht und so legten Eizi Eiz aka. Jan Delay, Denyo und DJ Mad eine saubere Performance auf die Bühne.
Der krönende Abschluss war Kraftklub, die zurzeit mit neuem Album „Keine Nacht für Niemand“ und ihrer Gäng auf Festivaltour sind. Laut André Lieberberg war das die größte Gruppe an Musikern und Tänzerinnen, die jemals auf einer Bühne bei Rock am Ring standen. Neben den alten Hits der ersten beiden Alben, sind natürlich auch einige neue Songs in die Setlist gerutscht. Kraftklub gab noch einmal Vollgas und holte alles aus den Besuchern heraus, die teilweise schon seit fast zwölf Stunden auf dem Gelände waren. Um 2:30h verstummten dann die letzten Instrumente des zweiten Festivaltages. Wer immer noch nicht genug hatte, konnte dem Discozelt noch einen Besuch abstatten oder auf den diversen Zeltplatzpartys bis früh morgens weiter feiern.
Nach dem frühzeitigen Ende des ersten Festivaltages verlief am zweiten Tag alles ruhig und nach Plan. Etwa ausruhen und am letzten Tag noch einmal alles zu geben…
Pressekonferenz Fortsetzung
Donots