14./15.05.2020 – Fury in the Slaughterhouse – Hannover, Schützenplatz
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen
Es wirkt auf den ersten Blick schon sehr skurril ca. 1000 Autos vor der Bühne auf dem Schützenplatz stehen zu sehen. Auch die Tatsache in seinem Autoradio die Frequenz 93,5 zu Suchen fühlt sich im ersten Moment komisch an. Aber die Vorfreude auch in dieser Situation nicht auf Konzerte oder Live-Musik generell verzichten zu müssen überwiegt. Das bereits im Vorfeld ausgesprochene Hupverbot hielt exakt solange, bis die Band nur die erste Fußspitze auf die Bühne gestellt hat.
Schon vor dem Konzert liefen Kai Wingenfelder und Christoph Stein-Schneider, bewaffnet mit Glasreiniger und Putztuch, durch die Reihen, um die Windschutzscheiben der Zuschauer nochmal für den besseren Durchblick auf Hochglanz zu bringen.
Ohne Vorband ging es auch pünktlich los. Man merkte der Band auch sofort an, dass sie auch nicht wussten, was sie an dem ersten Abend erwarten würde. „Das ist für euch und für uns auch das erste Mal“ stellte Kai Wingenfelder fest. Die Nervosität ließ aber schon schnell nach und so konnte der Abend so richtig beginnen. Stein-Schneider in Höchstform stelle fest, dass man einige Aussagen auf einem Autokonzert vielleicht vermeiden sollte: „Dinge, die man auf einem Autokonzert nicht sagen darf: ´Warum gibt’s keine Stagediver?`, `Wo ist der Moshpit?` oder ´Dürfen wir eure Hupen sehen?`“ waren nur einige davon.
Selten hat ein Song so gut wie an diesem Abend gepasst. Denn mit „Every generation got it’s own disease“ gibt es nichts, was diese Situation gerade besser beschreiben könnte. So ein Autokonzert bringt aber auch den ein oder anderen Nachteil mit. So ist es Kommunikation mit dem Publikum nur schwer bis gar nicht möglich. Denn bis auf Hupen, Lichthupe und Warnblinker bringt ein Auto nicht viele Möglichkeiten mit sich. Aber auch hier stellte Stein-Schneider fest, dass es bei einigen Autos noch Verbesserungspotential gibt: „Ihr müsst mal zum Hupen-Tuning. Nur ein dicker Auspuff bringt nichts. Das war niemals ein a, maximal ein f!“
Auch wenn es anfangs eine sehr ungewohnte Atmosphäre war, sind Autokonzerte definitiv eine sehr gute Alternative in dieser Zeit – sowohl für Künstler und Veranstalter, als auch für die Gäste. Fury zu Hause in Hannover ist immer etwas Besonderes, aber diese beiden Konzerte wird die Band auch vielen Gründen so schnell nicht vergessen.
Wer die Gelegenheit noch nutzen möchte, gibt es am 11.07.2020 nochmals die Chance auf ein weitere Zusatzkonzert. Nutzt die Gelegenheit, unterstützt die Bands und Veranstalter, aber vergesst dabei bitte nicht die kleinen Clubs, die momentan ums Überleben kämpfen.
Geht mehr auf Konzerte – zurzeit dringender als je zuvor!!
Die Setlist vom 15.05.2020 ist hier nachlesbar.